2015/2016 erfolgte durch die Mitgliedschaft, insbesondere auch dem Vorstand eine Überarbeitung des Leitfadens, d.h. auch der Wettkampfregeln. Diese Fassung wurde in der Sommer-Vorstandssitzung des Deutschen Pflügerrates am 19. Juni 2016 beschlossen und wird ab Juli 2016, d.h. auch für die Deutschen Meisterschaften 2016 wirksam. Siehe Meisterschaften - Wettkampfregeln
Junge Menschen messen sich im Wettbewerb
Im heutigen technischen Zeitalter wählen Landwirte das Ackergeräten, welches für den Augenblick und die Bedrüfnisse passt. Man erarbeitet so die von den Pflanzen erwünschte
Bodenstruktur nach Maß. Und die Wünsche der Pflanzen sind verschieden, von grob locker bis zur dicht liegenden, oder auch nicht bewegten Ackerkrume, auf der gerade an der Oberfläche eine dünne
Erdschicht zur Bedeckung der Samen zerbröselt wurde.
Der Pflug ist auch heute noch mit das Hauptgerät für die krumentiefe Bearbeitung von Ackeroberflächen. Aufgabe des Pfluges ist, den Boden zu wenden, lockern, mischen, durchlüften und
krümeln. Ferner sollen dabei organische und mineralische Dünger sowie Ernterückstände in den Boden eingebracht werden.
Nach ihrer Arbeitsweise unterscheidet man Beet- und Drehpflüge. Mit Beetpflügen kann jeweils nur nach einer Seite gepflügt werden, meistens nach rechts. Sie sind wesentlich leichter als
Drehpflüge, und sie lassen sich leicht einstellen. Von der Praxis jedoch werden Drehpflüge eindeutig bevorzugt, weil eine geringere Wendezeit erforderlich ist, eine gleichmäßige, ebene
Ackeroberfläche erzielt wird, der gleichzeitige Einsatz von Bestellkombinationen möglich ist und auch kleine, unregelmäßig geformte Schläge sowie hängige Felder gut gepflügt werden können.
Allerdings muss bei Drehpflügen ein höheres Gewicht in Kauf genommen werden, was eine leistungsstarke Hydraulik erforderlich macht.
Trotz erheblicher technischer Vervollkommnung von Pflügen und Schleppern kann auf eine gründliche Ausbildung, dauernde Übung und die daraus gewonnene eigene Erfahrung in der
ursprünglichsten aller Arbeiten des Landbaues, im Pflügen, nicht verzichtet werden. Der Fachmann weiß, dass eine ordentliche und zeitgerechte Pflugfurche den Kostenaufwand für die nachfolgenden
Ackerbauarbeiten senken hilft. Sorgfalt beim Pflügen macht sich immer bezahlt.
Im Wissen um die große Bedeutung des Pflügens führt der Berufsnachwuchs seit Jahren das Leistungspflügen mit Drehpflügen und Beetpflügen als Wettbewerb durch. Die nachstehenden Hinweise
können den Veranstaltern bei der Organisation und der Durchführung helfen, aber auch dem Pflüger Anregungen geben.
Leistungspflügen
Pflügen im Wettbewerb stellt eine handlungsorientierte Form des Lernens dar. Die Teilnehmer demonstrieren vor den kritischen Augen der Richter und Zuschauer auf kleiner Parzelle alle Techniken
aus der Praxis. Zusätzlich zum praktischen Pflügen wird ein Test über die theoretischen Grundkenntnisse und die Fachkompetenz der Teilnehmer durchgeführt. Das Ergebnis aus diesem Test wird in die
Gesamtbewertung einbezogen.
Seit 1950 gibt es das Leistungspflügen als Wettbewerb in Deutschland. Seit dem messen sich junge Menschen im Leistungsvergleich mit Traktor und Pflug - auf lokaler, regionaler, nationaler oder internationaler Ebene. Neben dem fachlichen Wissen sind Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit Traktor, Pflug und Boden ein wichtiger Bestandteil des Berufswettbewerbes.
Der Wettbewerb wird in den zwei Kategorien Beetpflügen und Drehpflügen durchgeführt. Grundsätzlich sind alle Pflüge zugelassen, auf Bundesebene Zwei- und Drei-Schar-Pflüge.
Die Wettbewerbsfläche ist in der Regel auf Bundesebene wie folgt bemessen:
Parzelle für das Beetpflügern:
Parzelle für das Drehpflügen:
Im Wettbewerb kommt es zunächst darauf an, alle technischen Anforderungen des Pflügens, wie
z. B. ein gleichmäßiges Ein- und Aussetzen des Pfluges, gerades und gleichmäßiges Pflügen oder das Einhalten der geforderten Pflugtiefe möglichst exakt zu erfüllen. Das Pflügen und die Bewertung des Ergebnisses erfolgen nach den Regeln des Deutschen Pflügerrates.
Die richtige Nutzung und der effektive Einsatz der landwirtschaftlichen Maschinen erfordert neben Geschick im Umgang mit dem Pflug ein immer größeres Fachwissen. Hinzu kommt eine bestimme Zeitbegrenzung, die eingehalten werden muss.
Mehr über die Geschichte des Leistungspflügen können Sie in der Festschrift zur DM 2014 in Bad Dürrenberg lesen.